Was hat der Alpha-Wolf mit der autoritären Führungskraft gemeinsam? Es sind beides veraltete Ansichten – und Fehlinterpretationen. Der Wolf als Alpha-Tier, der mit allen Mitteln und überall seine Stärke und Dominanz zum Ausdruck bringt, war jahrzehntelang das allgemeingültige Bild des Wolfes – wissenschaftlich belegt und kulturgeschichtlich gefestigt.
Seit einigen Jahren bemühen sich eben diese Wissenschaftler, jenes Bild zu widerrufen. Und das ist keine einfache Aufgabe, weder beim Wolf noch beim Thema Führung. Sind wir doch alle Gewohnheitstiere: Es ist so bequem, jeder kennt sie, die Geschichten vom bösen Wolf, Filme á la `the Wolf of Wallstreet´, Sprichwörter in aller Munde. Der Wolf führt sein Rudel an, so schön zu übertragen auf die Businesswelt. Stark, hart, der Boss.
War es viele Jahre lang. Jetzt betonen Tierforscher, dass diese Erkenntnisse nur aus den Beobachtungen von Wölfen in Gefangenschaft gezogen wurden. Diese Wölfe seien gezwungenermaßen eine Gruppe, nicht auf natürlichem Wege zusammengewachsen. Wölfe in freier Wildbahn zeigten ein völlig anderes Verhalten. Hier finden wir gewachsene Strukturen, eine Familie mit Vater und Mutter als Vorbild. Schau dir gerne die ausführlichen Berichte der Fachleute an, höchstspannend. Denn gerade dieses Missverständnis und die neuen Erkenntnisse lassen sich wunderbar auf unsere Arbeitswelt übertragen. Werden Mitarbeitende und Führungskräfte wahllos auf ihre Plätze verteilt, kommt es schnell zu Ellenbogen-Manier in der klassischen Hackordnung, Machtdemonstration auf der einen Seite, Schwanzeinziehen auf der anderen. In Sachen Teamgeist, Sozialkompetenz und damit vor allem zum Thema Führungskultur kann der Wolf uns ein starkes Vorbild sein. Und zwar dann, wenn die Strukturen sinnvoll wachsen und mit flachen Hierarchien auf Augenhöhe gelebt werden. Nicht dem übermächtigen Alphatier stillschweigend Folge leisten. Wir entlehnen unseren Namen dem Wolf, der für Sicherheit im Team, Instinkt und Authentizität steht. Was assoziierst Du mit diesem so facettenreichen Tier?